Vor kurzem habe ich beim Korrekturlesen der Texte einer Unternehmensberatungsfirma festgestellt, wie unterschiedlich (falsch) englische Begriffe im Deutschen geschrieben werden:

 

  • Managementconsulting,
  • Management Consulting,
  • Management-Consulting,
  • Management consulting,
  • management consulting, …

 

Was ist die richtige Schreibweise von Anglizismen, also englischen Fremdwörtern?

Zusammen, getrennt, mit oder ohne Bindestrich, groß oder klein – die Vielfalt an Schreibweisen ist groß und manchmal hat der/die VerfasserIn auch die Qual der Wahl. Außer bei jenen Anglizismen, die bereits den Eingang in den Duden gefunden haben und die dort eindeutig festgelegt wurden: die Best Practice, der Digital Immigrant, die Roadmap, das oder die Hightech, das oder der Start-up, um nur einige zu nennen.

Bei vielen anderen wie das Know-how (oder Knowhow), das Changemanagement (oder Change-Management) lässt einem der Duden die Wahl.

Auf jeden Fall schadet es nie, die zugrundeliegenden Regeln zu kennen.

Hier ein kurzer Überblick über die richtige Schreibweise von englischen Fremdwörtern im Deutschen:

Zwei Substantive: z. B. Businessdevelopment oder Business-Development

Besteht der englische Begriff aus zwei Substantiven empfiehlt der Duden, sie zusammenzuschreiben. Also Managementconsulting, Businessdevelopment, Economyclass.

Alternativ ist die Schreibweise mit Bindestrich möglich: Management-Consulting, Business-Development. Diese Variante gefällt mir besser, da ich sie für leichter lesbar halte. Jedenfalls ist darauf zu achten, dass beide Wörter großgeschrieben werden.

Adjektiv und Substantiv: z. B. Hotspot oder Hot Spot

Wenn nun der erste Teil des Fremdwortes aus einem Adjektiv besteht, kann der Begriff zusammengeschrieben werden (wenn die Betonung auf dem Adjektiv liegt).

Ein Beispiel dafür ist Hotspot.

Obwohl das die Empfehlung des Duden ist, gefällt mir wieder die andere „erlaubte“ Variante, die Getrenntschreibung besser. Also Hot Spot. Oder Best Practice (das steht wiederum eh so im Duden). Vor allem bei Ausdrücken – die noch nicht in der Alltagssprache von Otto Normalverbraucher angekommen sind wie First Mover oder Green Tech – finde ich persönlich die Zusammenschreibung (Firstmover) seltsam und den Begriff schwerer lesbar.

Ansonsten gilt die Getrenntschreibung wie z. B. Electronic Banking.

Verb und Partikel: z. B. Countdown oder Count-down

Verbinden sich Verb und Partikel (Präposition, Konjunktion, Adverb) zu einem Begriff, kann man sie sowohl zusammenschreiben als auch einen Bindestrich setzen.

Meine bevorzugte Variante? Erraten! – Zugunsten der leichteren Lesbarkeit setze ich Bindestriche bei Count-down etc. (Der oder das Start-up fällt zudem in diese Kategorie und ist mit Bindestrich in den Duden aufgenommen worden.) Achtung: Hier werden die Partikel klein geschrieben!

Zusammensetzungen mit Wortgruppen

Bei Zusammensetzung mit (deutschen) Wortgruppen wird grundsätzlich mit Bindestrichen durchgekoppelt: Public-Relations-Abteilung, Bottom-up-Methode, Top-down-Methode, Corporate-Venturing-Programm.

 

Mein Tipp:

Haben Sie sich für eine (richtige) Schreibweise entschieden, ziehen Sie sie in all Ihren Texten durch.
(c) Zur guten PR

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Wie geht es Ihnen mit englischen Begriffen? Welche Schreibweise bevorzugen Sie?

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