Video Content und PR-Videos sind in aller Munde.

Oder besser: in aller Augen.

  • Bis 2020 wird das der Internet-Traffic zu mehr als 80 % aus Videos bestehen.
  • Auf Youtube schauen sich jeden Tag eine Milliarde NutzerInnen – das sind fast ein Drittel aller InternetuserInnen – ungefähr 5 Milliarden (!) YouTube-Videos an.
  • In Österreich nutzen immerhin 63 % aller Online-UserInnen die beliebte Video-Plattform: Das sind 52 % der österreichischen Bevölkerung.
  • 3,9 Mio. ÖsterreicherInnen (also 44 %) haben einen Facebook-Account. Auf Facebook zieht ein (PR-)Video mehr Aufmerksamkeit auf sich als ein Foto mit Text.

So kommt es, dass bereits heute 45 % der Menschen pro Woche mehr als eine Stunde Facebook- oder YouTube-Videos sehen. Und Youtube die zweitbeliebteste Suchmaschine nach Google ist.

 

 

Welche Chancen dieser Trend für österreichische Selbstständige, KMU und GründerInnen bringt, beantwortet Katharina Zedlacher-Fink von Video on the Go 

 

 

Im Interview: Katharina ZEDLACHER-FINK 
Warum Video Content für PR immer wichtiger wird 

 

 

 

 

Die Gründerin der kleinen und feinen Multimedia-Agentur mit Schwerpunkt Video habe ich 2018 kennengelernt. Gemeinsam setzten wir für und mit meinem Kunden Papageno Musikverlag Wien ein Promotionsvideo (Geiger Benjamin Schmid über Friedrich Gulda und das berühmte Cellokonzert in der Fassung für Violine) um.

 

 

 

 

 

 

Was sind die Vorteile von Videos in der Öffentlichkeitsarbeit?

Katharina  Zedlacher-Fink: Videos, also bewegte Bilder, erregen ganz klar große Aufmerksamkeit. Jede/r, der/die kleine Kinder hat, weiß, wie sehr bewegte Bilder faszinieren und fesseln. Darüber hinaus kann man mit Videos sehr gut Emotionen wecken und auch vermitteln.
Öffentlichkeitsarbeit ist heute sehr eng mit Social Media verbunden und da zeigen Studien ganz eindeutig, dass Posts mit Videos viel häufiger angeklickt werden. Lange galten Fotos als das Um und Auf; Videos – letztlich viele Fotos nacheinander – funktionieren in puncto Aufmerksamkeit noch besser.

 

Auf Social Media-Kanälen wie Facebook und Instagram geht ja der Trend immer mehr in Richtung bewegtes Bild. Haben österreichischen KMUs da Aufholbedarf?

Ich würde meinen: JA. Allerdings halte ich persönlich wenig davon – nur weil es der Trend ist – unbedingt überall und noch dazu mit Videos vertreten zu sein. Es muss auch passen und einen Sinn haben. Nichts ist schlimmer als ein alleinstehendes sinnbefreites Image-Video. Ich denke allerdings, dass zielgerichtet abseits von klassischen Image-Clips, noch sehr viel Bewegt-Bild-Spielraum nach oben ist.

 

Bewegte Bilder erregen ganz viel Aufmerksamkeit.

Sie faszinieren und fesseln.

Katharina Zedlacher-Fink

Wenn ich mir Videos auf Facebook, Instagram oder Youtube ansehe, habe ich oft das Gefühl, dass Masse vor Klasse geht. Filme mit schlechter Bild- und Tonqualität und wenig Botschaft. Wie wichtig ist Qualität?

Um Clicks zu bekommen ist lustigerweise die von dir angesprochene Qualität bei Bild und Ton oft eher nebensächlich.
Für die junge YouTube-Generation mit ihren YT-Stars und -Sternchen zählen andere Parameter, die für uns schon etwas Älteren oft schwer zu verstehen sind 😉 
Am wichtigsten, glaube ich, ist Authentizität – sowohl bei ganz jungen YouTubern als auch bei PR-Videos von z.B. Unternehmen.
Aber natürlich sollte – gerade wenn man dafür zahlt – die Qualität wie Ton und Bild passen.

 

Wie schnelllebig sind Videos in Zeiten von Social Media?

Das kommt schon sehr auf den Social Media-Kanal an. Facebook, Instagram und Twitter sind sehr schnelllebig. Da ist das Video am nächsten Tag, oft schon in den nächsten Minuten nach dem Anschauen schon wieder vergessen.
YouTube hingegen ist eine sehr langfristige Plattform. Weil YouTube ja mittlerweile schon wie Google als Suchmaschine verwendet wird, sind Videos immer wieder aktuell und werden auch wirklich geschaut.

 

Youtube ist die zweitbeliebteste Suchmaschine nach Google.

Was macht für dich ein gutes Video z. B. auf Facebook aus?

Das kann ich schwer so generell beantworten.
Wenn in Hawaii die Vulkane wieder einmal sehr aktiv sind, finde ich z.B. Videos von der langsam durch Dörfer schleichenden Lava beeindruckend.
Genauso finde ich kurze lustige Clips mit Tieren oder Babys lustig. Auch LIVE-Videos per Facebook finde ich sehr toll, weil man an sehr vielen Orten quasi live mittendrin dabei ist.
Spannend und emotional muss es sein und die Aktualität spielt gerade auf Facebook sicher auch eine Rolle – wobei die lustigen Tier-Videos sind zeitlos 😉

 

Worauf sollte eine GründerIn, jemand Selbstständiger bzw. ein kleineres mittleres Unternehmen achten, wenn er oder sie ein Video selbst umsetzen möchte? Welche Tipps hast du für sie?

Am besten sehr viele Videos auf YouTube anschauen und sich inspirieren lassen. Dann einfach mal versuchen und man erkennt ohnehin sehr schnell, ob man das wirklich selbst machen kann.
Die Smartphones haben heute wirklich super Kamera-Funktionen und man kann sehr tolle Videos damit machen. Auch für eine solide Tonspur gibt es Ansteck-Mikrofone, die man ganz simpel am Handy anstecken kann.

Was auf jeden Fall vermeiden?

Zu viel Kamerabewegung. Damit meine ich Schwenks und Zooms. Das schaut schnell sehr unprofessionell aus. Besser mit Stativ schöne ruhige Bilder aufnehmen und in der Einstellungsgröße variieren.

 

Mittlerweile kann man mit jedem Smartphone Videos drehen. Welche Bearbeitungs-Apps und Software kannst du empfehlen?

Fürs Drehen ist FilMic Pro toll. Zum Schneiden finde ich für das Iphone IMovie gut. Für Android kann ich Kinemaster empfehlen und VivaVideo geht auf beiden und finde ich auch gut.

 

Wie genau soll deiner Meinung nach die Planung und ein Drehbuch sein?

Ich persönlich habe das Video, den Film eigentlich schon in meinem Kopf bevor ich drehe. Einen Plan, also ein Storyboard – zumindest im Kopf – zu haben ist unerlässlich. Es sollte auch schon recht genau sein, dabei sollte man aber dann trotzdem beim Dreh offen für Spontanes sein. Denn oft sind es genau die ungeplanten Szenen, die das Video besonders machen.

 

 Welche Filme setzt du am liebsten um?

Ich bin da eigentlich sehr offen. Natürlich sind mir – da ich von Kamera, Schnitt bis hin zu Gestaltung ja alles selbst mache – Grenzen gesetzt, die große Hollywood-Produktion ist aber auch nicht mein Ziel 😉
Ich finde den Prozess des Rantastens mit den Kunden von der ersten vagen Idee, dem gemeinsamen Storyboard-Entwickeln bis hin zur fertigen Gestaltung mit gegenseitigen Feedbacks eigentlich sehr schön und inspirierend.

 

Danke für das Gespräch!

Mehr von Katharina gibt es hier zu sehen:

Video on the Go

Katharina auf YouTube

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(c) Video on the Go

 

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