Journalist*innen bekommen eine Menge E-Mails.

Gleichzeitig haben sie aber wenig Zeit diese zu lesen.

Daher schieben sie viele E-Mails ungelesen in den Papierkorb.

Hier zähle ich Ihnen die

5 häufigsten Gründe auf, warum Ihre E-Mail samt Pressetext von Journalist*innen unbeantwortet bleibt

und was Sie nun machen sollten, damit Ihr Anschreiben gelesen und Sie in die Zeitung kommen.

1. Pressetext für redaktion@medium.at

Solche Mails an Redaktionen sind zwar gutgemeint, doch leider vergebene Liebesmüh.

Je größer eine Redaktion, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Mail samt angehängten Pressetext ungelesen bleibt oder im Postfach-Nirvana untergeht.

Weil: Unter der der allgemeinen Redaktions-Adresse fühlt sich niemand wirklich angesprochen und zuständig.

Was Sie stattdessen tun sollten:

Nehmen Sie lieber Kontakt mit ganz konkreten Personen bei der Zeitung oder Zeitschrift auf.

Wie Sie Journalist*innen finden …

2. Ihre E-Mail ging an die falsche Ansprechperson.

Sie haben an den erstbesten Namen geschrieben, den Sie bei der Zeitung ausfindig machen konnten.

Blöd nur, dass diese*r Redakteur*in über Innenpolitik schreibt, wenn Sie eigentlich einen Themenvorschlag für nachhaltige Mode haben.

Was Sie jetzt tun sollten:

Machen Sie sich auf der Website des Mediums schlau oder rufen Sie in der Redaktion an:
Wer ist die richtige Ansprechpartner*in für das Ressort xy?

3. Thema und Pressetext interessiert keine*n.

Haben Sie sich beim Schreiben Ihres E-Mails in die Rolle der Journalist*in versetzt?

Diese*r fragt sich: Was interessiert meine Leser*innen an dieser Geschichte?

Die Tatsache alleine, dass Sie z. B. gerade einen neuen Online-Shop eröffnet haben oder nun als Business-Coach tätig sein, mag für Sie neu, spannend, herausfordernd oder ungewöhnlich sein – aber nicht für die Leser*innen.


Ein*e Journalist*in ist aber auf der ständigen Suche nach guten Geschichten und Expert*innen, die zu interessanten Themen was sagen können.

(Daher brauchen Sie einen guten Aufhänger für Ihre Pressearbeit …)

Vielleicht liest sich Ihr Pressetext auch wie ein Werbemailing. Das bestrafen Journalist*nnen ebenso mit Ignorieren.

Was Sie tun sollten:

Blättern Sie Ihre Wunschzeitung durch: Wie sind Berichte aufgebaut? Was interessiert die Leser*innen?

Machen Sie in diese Richtung Themenvorschläge.

Übrigens: Sparen Sie sich die Mühe und Zeit, die Sie in einen „richtigen“ Pressetext stecken.

Eine E-Mail, in der Sie sich kurz vorstellen und ein paar gute Ideen für interessante Berichte machen, reicht für eine erste Kontaktaufnahme mit Journalist*innen.

Wie Sie kurze & knackige E-Mails an Journalist*innen schreiben …

4. Ihre Betreffzeile ist nichtssagend.

Zugegeben: Eine richtig gute Betreffzeile finden ist nicht immer leicht und eine gewisse Übungssache.

Im Betreff haben Sie nur eine bestimmte Anzahl von Textzeichen (abhängig vom Mailprogramm und ob auf PC oder Handy abgerufen wird.). Vergeuden Sie diese nicht mit Floskeln.

Was Sie stattdessen tun sollten:

Streichen Sie das Wort „Presseinfo“. Stellen Sie stattdessen das Wichtigste (z.B. das Datum eines Events) voran. Sie müssen sich kurzfassen und auf den Punkt kommen.

Ein paar gute Beispiele für Betreffzeilen finden Sie hier …

5. Ihre Mail kam zur falschen Zeit.

Wenn Sie Ihre Ideen für die Weihnachtsausgabe Mitte November an Journalist*innen schicken, sind Monatsmagazine längst in Druck und die Redaktion beschäftigt sich mit der Jänner-Ausgabe.

Bei manchen Redakteur*innen ist das Postfach z. B. am Montag übervoll. Diese Mails werden nicht so aufmerksam gelesen.

Was Sie stattdessen tun sollten:

Recherchieren Sie die Redaktionsschlüsse und planen Sie genug Vorlaufzeit für Ihre Pressearbeit ein!

Wenn Sie diese 5 Tipps beherzigen, auf langatmige Pressetexte verzichten und Ihre kurze & knackige E-Mail somit zur richtigen Zeit bei der richtigen Person landet, sind Sie schon einen großen Schritt weiter in Ihrer Pressearbeit!

Viel Erfolg!

© canva

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Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Warum glauben Sie, reagierten Journalist*innen nicht auf Ihre E-Mail und auf Ihren Pressetext?

Ich freu mich auf Ihren Kommentar!